Mittwoch, 4. September 2013

Heilkraft aus dem Nichts

homeopathie
Über keine Behandlungsmethode streiten Patienten und Mediziner so sehr wie über die Homöopathie. Studien zeigen: Die Heilmethode wirkt – aber anders, als viele glauben. Sollen Ärzte das Potenzial der Homöopathie wirklich nutzen? Eine Überdosis Arsen? Mehrere Hundert Briten meldeten sich freiwillig. Am 30. Januar dieses Jahres schluckten sie jeweils 84 kleine Pillen des Mittels Arsenicum album. Sie lächelten vergnügt in die Fernsehkameras, und – niemand verstarb. Denn Arsenicum album enthält praktisch nur Zucker und ist ungiftig, egal ob man ein, zwei oder zweihundert der sogenannten Globuli schluckt.

Solche Kügelchen gehören zur beliebtesten Behandlungsmethode der Alternativmedizin: der Homöopathie. Die britischen Aktivisten wollten aber nicht etwa öffentlich demonstrieren, dass die Homöopathie frei von Nebenwirkungen ist. Sie wollten zeigen, dass die Methode überhaupt keine Wirkung hat. »There’s nothing in it« hieß die Aktion, es ist gar nichts drin. Tatsächlich sind die meisten homöopathischen Mittel so stark verdünnt, dass die Wirkstoffe darin nicht mehr enthalten sind.

Der Extrakt aus den Bohnen


Keine alternativmedizinische Methode entzweit die Menschen so sehr wie die Homöopathie. Mit dem Thema kann man Partys verderben und Freundschaften aufs Spiel setzen. Die gute Nachricht: Es gibt Anzeichen für eine Annäherung. Klassische Ärzte beginnen Globuli zu verschreiben, Homöopathen lösen sich vom Dogmatismus. Wer verstehen will, warum, muss noch einmal die Grundfragen stellen: Wirkt die Homöopathie? Wenn ja, wie wirkt sie? Und gibt es Risiken und Nebenwirkungen?





ursprung: zeit.de

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